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Karriereforum: Berufseinstieg und Karriere
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Nutzen Sie den Bewerbungsratgeber, den Angela
Schütte für Berufsstart - die Jobbörse für
Absolventen und Praktikanten geschrieben
hat

Gratis Download hier
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Bewerbungstipps
- Bewerbung für das Masterstudium
- Der Messeknigge - Erfolgreiche Gespräche
auf der Jobmesse
- Erfolgreich bewerben mit der Stärken- und
Schwächenanalyse
- Fit ins Vorstellungsgespräch
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Karriereforum
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CareerVenture - Termine Jobmessen 2022
Recruiting-Events für High Potentials mit
Einzelinterviews
Recruiting-Veranstaltung mit Einzelinterviews,
die sich durch ihre Effektivität, den Serviceumfang
und ihren Rahmen deutlich von den üblichen
Karrieremessen abgrenzt. Bewerben können
sich Studierende, Absolventen und Doktoranden
aller Fachrichtungen, die sich für einen
Berufseinstieg interessieren sowie Young
Professionals, die einen Arbeitgeberwechsel
beabsichtigen.
Teilnehmende Kandidaten können an nur einem
Tag mehrere vorterminierte Interviewtermine
mit Vertretern der attraktivsten Arbeitgeber
führen und sich darüber hinaus im Rahmen
von Vorträgen und Spontankontakten zusätzlich
über die teilnehmenden Unternehmen informieren.
Folgende Termine werden 2022 angeboten:
- CAREER Venture® business & consulting
fall 2022
Termin: 26.09.2022, Bewerbungsschluss: 29.
August 2022 Ort: Frankfurt, Lindner Congress Hotel
- CAREER Venture® information technology fall
2022
in Kooperation mit der Gesellschaft für Informatik
(GI)
Termin: 31.10.2022, Bewerbungsschluss: 4.
Oktober 2022 Ort: Stuttgart, Vienna House Easy Mo.
- CAREER Venture® women 2022
Termin: 06./07.12.2022, Bewerbungsschluss:
8. November 2022 Ort: Seeheim, Lufthansa Training & Conference
Center
Mehr Informationen und Bewerbung unter www.career-venture.de.

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Arbeiten im Startup – pros and cons
von Angela Schütte
Folgende Frage erreichte mich vor kurzem
über LinkedIn: „Angela, what are the pros
and cons of working at a startup?“ Für mich
war das Grund genug, sich mit Frage einmal
zu beschäftigen und ein paar Gedanken in
einem kleinen Artikel zu veröffentlichen.
15 Jahre habe ich ein kleines Unternehmen,
einen Verlag geleitet. Okay, es war kein
Startup mehr, aber es war ein Unternehmen,
dass in dieser Zeit einem sehr starken Wandel
unterzogen wurde. Wir haben öfter Hochschulabsolventen
eingestellt. In einem kleinen agilen Umfeld
kann man extrem viel lernen und sich selbst
ausprobieren. Startup’s sind geprägt von
einer Kultur des Entdeckens und so bietet
der Berufseinstieg beim Startup die Möglichkeit
unterschiedliche Bereiche und Herangehensweisen
kennenzulernen und auszuprobieren. Voraussetzung
sind aber eine wertschätzende agile Unternehmenskultur
mit flachen Hierarchien. Auch das ist etwas,
was man in viele Startup Organisationen finden
kann.
Der Einstieg in ein Startup
erfordert viel
Enthusiasmus und intrinsische
Motivation.
Der richtige Weg muss oft
selbst gesucht
und angeschoben werden.
Gerade als junger
Mensch kann das viel Spaß
machen und einen
selbst erfüllen.
Doch oft ist die Karriere
im Startup nicht
auf lange Zeit ausgelegt.
In unserem Verlag
lag die Verweildauer der
Hochschulabsolventen
bei zwei bis drei Jahren.
Wir konnten dann
trotz stetiger Weiterentwicklung
zu wenig
Neues bieten. Die Karriereentwicklung
reichte
nicht. Hier stoßen kleine
Unternehmen an
Grenzen. So muss man sich
an den Gedanken
gewöhnen, dass man bei
einem Berufseinstieg
im Startup eventuell sich
nach einiger Zeit
auf die Suche nach einer
neuen Herausforderung
im Job macht.
Nach dem Job im Startup bietet es sich an
in einem größeren Unternehmen einzusteigen,
um auch hier Erfahrungen zu sammeln. Hier
Hochschulabsolventen, die unseren Verlag
verlassen haben, sind allesamt in größeren
Unternehmen und Konzernen untergekommen.
Das widerlegt die allgemeingültige Meinung,
dass man nicht mehr in den Konzernen aufsteigen
kann, wenn man im kleinen Unternehmen startet.
In einer Zeit des digitalen Umbaus, der oft
bei größeren Unternehmen schleppend verläuft,
kann sich die Erfahrung aus dem aglien Umfeld
des Startups sehr positiv auswirken. Also
keine Scheu haben, nach dem Studium erst
einmal klein anzufangen.
- Pros: Für einen Berufseinstieg im Startup spricht
die meist lockere Atmosphäre, die Chance
viele Bereiche kennenzulernen und die Möglichkeiten
selbst etwas zu bewegen. Mit der Erfahrung
stehen einem später auch die Türen zu größeren
Unternehmen offen.
- Cons: Man braucht viel Elan und Energie für den
Job und es kann sein, dass die Karrieremöglichkeiten
nach ein paar Jahren versiegen und man sich
neu umschauen muss.

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Karriere in der Wissenschaft - mit dem Master
zur Promotion und dann?
von Angela Schütte
Studierdende sind heutzutage schon früh dazu
aufgerufen die Weichen für ihre Karriere
zu setzen. Mit dem erfolgreichen Abschluss
des Masters stellt sich dann die Frage in
die Wirtschaft zu gehen oder eine wissenschaftliche
Laufbahn einzuschlagen. In dem folgenden
Artikel erhalten Sie Tipps und Denkanstöße
zur Promotion und darüber hinaus.
Mit der Promotion in die Wirtschaft
Die Promotion kann in einigen Bereichen für
eine Karriere in der Wirtschaft relevant
sein. Zum Beispiel ist sie in der angewandten
Forschung oft Voraussetzung. Deshalb promovieren
Absolventen aus den Naturwissenschaften,
aber auch vielen anderen Studiengängen auch
mit dem Ziel einer Karriere in der Wirtschaft
gerne. Planen Sie eine Karriere in der Wirtschaft,
sollte sich dies aber in der Themenauswahl
und in der Art und Weise der Durchführung
wiederspiegeln. Praxisbezug ist gefragt.
Das bezieht sich nicht nur auf das Thema
der Dissertation, sondern auch auf die Tätigkeit
zur Finanzierung und das Netzwerk, dass während
der Promotionsphase gebildet werden sollte.
Kontakte zu zukünftigen Arbeitgebern können
gar nicht früh genug geknüpft und gepflegt
werden. Diese Aspekte sollten bei der Wahl
des Doktorvaters bzw. Fakultät oder ein Promotionsprogramm
berücksichtigt werden.
Promotionsstudiengang, -programm oder traditionelle
Promotion?
In Deutschland hat sich der PhD. noch nicht
durchgesetzt, denn die traditionelle Promotion
„Made in Germany“ genießt innerhalb Deutschlands,
aber auch weltweit ein hohes Ansehen. Abgesehen
davon sind beide Abschlüsse als gleichwertig
zu betrachten und bei einer geplanten internationalen
Karriere dürfte der PhD. sogar von Vorteil
sein, da seine Anerkennung im internationalen
Umfeld gegeben ist. Wie Sie promovieren sollten
Sie jedoch hauptsächlich von Ihrer ganz persönlichen
Arbeitsweise abhängig machen.
Promotionsstudiengang und -programm
Ein Promotionsprogramm
oder –studiengang
bietet klare Strukturen,
einen Zeitrahmen
und damit auch einen gewissen
Zwang sich
mit dem Thema zu beschäftigen.
Netzwerke
können durch die Rahmenveranstaltungen
und
die anderen Promovenden
gut gebildet und
gefestigt werden. Sicherlich
ein nicht zu
unterschätzender Vorteil.
Ein Promotionsprogramm
bzw. universitärer Promotionsstudiengang
dauert in der Regel drei
Jahre. Wobei der
Promotionsstudiengang einen
verpflichtenden
Curriculum beinhaltet.
Neben der Promotionsarbeit,
die natürlich entsprechend
betreut wird,
erfolgt hier eine Vergabe
von Credit Points
für besuchte Veranstaltungen.
Erfolgreich
abgeschlossen ist das Programm
also in der
Kombination von einer vorgegeben
Anzahl an
Credit Points und der erfolgreich
verfassten
Promotionsarbeit.
Promotionsprogramme hingegen haben keinen
so strikten Seminarplan. Es besteht bei einigen
Programmen durchaus die Möglichkeit diese
berufsbegleitend zu absolvieren, da die Präsenzphasen
im Block angeboten werden. Somit kann Berufserfahrung
und Promotion kombiniert werden. Dies erleichtert
auch die Finanzierung. Bei Promotionsprogrammen
ist die Praxis oft mit inbegriffen, da diese
gerne Forschungsprojekte gebunden werden.
Somit ist die Finanzierung erleichtert. Bei
einem Promotionsstudiengang muss selbst für
die Finanzierung gesorgt werden.
Traditionelle Promotion
Trotz dieser Vorteile promovieren
über 90
% in Deutschland nach dem
traditionellen
Modell. Es verlangt vom
Doktoranden eine
gehörige Portion Eigenmotivation,
Durchhaltevermögen
und Selbstständigkeit.
Die Doktoranden der
traditionellen Promotion
gelten als Einzelkämpfer.
Eine Eigenschaft, die einem
durchaus liegen
muss.
In der traditionellen Promotion promoviert
der Doktorand individuell an einer Fakultät
zu einem selbst gewählten Thema. Ziel ist
die Erstellung und Veröffentlichung der Dissertation.
Die Finanzierung erfolgt nicht selten über
eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter
der Fakultät. Betreut wird der Doktorand
vom Doktorvater, einem Professor der Fakultät.
Thema und Doktorvater finden
Motivation, Selbstständigkeit und Durchhaltevermögen
wird schon bei der Suche nach dem Doktorvater
auf die Probe gestellt. Zuerst sollte jedoch
ein geeignetes Thema gefunden werden. Dies
kann zwei bis drei Monate Zeit in Anspruch
nehmen. Immerhin muss ein neues relevantes
Forschungsthema generiert werden, welches
einen Doktorvater überzeugt und besonders
auch Sie selbst fasziniert. Auf der Webseite
des Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) – www.forschungsportal.net finden
sich Dissertationsthemen aus dem Bestand
der Deutschen Bibliothek.
Gehen Sie eigenständig auf die Suche nach
einem Doktorvater zu begeben und begeben
Sie sich nicht in die Hände eines Promotionsberaters.
Verlassen Sie sich auf Ihre eigene Motivation
und Einschätzung. Hier ein paar Anhaltspunkte
für die Suche. Der Doktorvater nimmt eine
entscheidende Rolle für das Gelingen der
Arbeit ein. Er ist Experte, Mentor und nicht
selten auch Vorgesetzter. Die Chemie im Miteinander
muss stimmen. Darüber hinaus sollte der Doktorvater
in spe ein Experte auf dem Gebiet des gewählten
Themenfeldes sein. Ein Check der veröffentlichten
Publikationen kann hier Auskunft geben. Die
Betreuungsqualität kann zum Beispiel im Gespräch
mit ehemaligen Doktoranden geprüft werden.
Um mögliche Professoren und Fakultäten zu
finden, kann das Netzwerk der eigenen Hochschule
von Bedeutung sein. Recherche und die Einbindung
von Kontakten ist insgesamt sehr wichtig.
Hilfreich kann auch die Webseite des Hochschulkompass
sein (www.hochschul-kompass.de) sein. Vor
der Bewerbung sollte genau geprüft werden,
welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Dies wird von Hochschulen und Fakultäten
ganz unterschiedlich gehandhabt. Auch wenn
die Suche aufwendig ist, lohnt sich die Recherche,
um die Voraussetzungen und die Betreuung
zu finden, die die eigene Forschungsarbeit
beflügeln und nicht behindern.
Natürlich wählen Sie auch beim Promotionsstudiengang
bzw. –programm das Thema selbst. Bei der
Wahl der Universität bzw. der Graduiertenschule
muss berücksichtigt werden, dass sich das
Thema in die Forschungslandschaft des Instituts
einfügt. Wichtig ist auch, dass die zur Verfügung
stehenden Betreuer fachlich weiter helfen
können. Somit sollten ähnlich wie bei der
Suche nach dem Doktorvater Veröffentlichungen
recherchiert und die fundierte Betreuung
hinterfragt werden.
Erfolgreich bewerben bei Promotionsprogramm
und Doktorvater
„Wie ich in den Wald hinein
schreie, so hallt
es wieder heraus.“ - Knigge
ist gefragt bei
der Ansprache und Bewerbung.
Wichtig ist
eine individuell gestaltete
Anfrage. Standardisierte
E-Mails haben wenig Chance.
Ein großes Augenmerk
sollte auf das Anschreiben
gelegt werden.
Hier steht die Motivation
und Faszination
für das eigene Thema im
Vordergrund und natürlich
sollte das eigene Fachwissen
fundiert dargestellt
werden. Ein Anschreiben
für einen Hochschullehrer
oder ein Promotionsprogramm
und -studiengang
darf, im Gegensatz zu einem
Anschreiben an
ein Unternehmen, gerne
bis zu zwei Seiten
umfassen. Somit bietet
sich genügend Raum
Motivation, Thema und Kompetenz
zu beleuchten.
Ein Lebenslauf als weiterer Bestandteil der
Bewerbung ist immer tabellarisch und umfasst
um die zwei Seiten. Schwerpunkt bildet natürlich
der akademische Hintergrund. Relevante Projekte
oder Seminare aus dem Studium können erwähnt
werden. Ein Bild ist nicht verpflichtend,
wird aber in Deutschland immer noch gerne
gesehen. In die Anlagen gehören die Hochschulzeugnisse
und wenn vorhanden, macht sich ein Referenzschreiben
eines früheren Professors immer gut.
Bei Initiativanfragen sollten die Bewerbungsunterlagen
nicht einfach verschickt werden. Einer vorgeschalteten
telefonischen Anfrage ist immer Vorzug zu
geben. Gehen Sie so individuell wie möglich
vor und bereiten Sie jedes Gespräch durch
eine gute Recherche zur Fakultät und dem
Professor vor. Nur mit fundierten Informationen
und einer guten Darstellung Ihres Themas
und Ihrer Person können Sie Interesse wecken
und überzeugen.
Finanzierung der Promotion
Bei der traditionellen Promotion und bei
einigen Promotionsstudiengängen sind Sie
in der Regel selbst für die Finanzierung
verantwortlich. Eine gute Möglichkeit bietet
sich in einer Stelle als wissenschaftlicher
Mitarbeiter an der Fakultät. Leider sind
diese Stellen häufig zeitlich befristet.
Es ist also sicherzustellen, dass die Promotion
in diesem Zeitraum abgeschlossen werden kann
oder Alternativen zu Verfügung stehen. Informationen
zur Bezahlung (TV-L) kann über http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/
abgefragt werden.
Nicht immer werden Vollzeitstellen
angeboten
und somit ist eine weitere
Geldquelle zu
finden. Hier könnten Stipendien
weiterhelfen,
wie zum Beispiel die Studienstiftung
des
Deutschen Volkes. Dieses
unterstützt Doktoranden
über drei Jahre mit etwa
1.000 Euro im Monat.
Deutschland verfügt über
eine vielfältige
Stiftungslandschaft. Jedoch
knüpfen die Stiftungen
eine Vergabe an Kriterien
wie gewisse Altersgrenzen
oder bei kirchlichen Stiftungen
die Religionszugehörigkeit.
Auch ist die finanzielle
Unterstützung immer
zeitlich begrenzt.
Einfacher gestaltet sich
die Finanzierung
bei strukturierten Promotionsprogrammen
an
Graduiertenschulen oder
einigen Promotionsstudiengängen.
Hier bewirbt man sich dann
nicht nur für
das Programm, sondern zeitgleich
für die
finanzielle Förderung.
Bei einer Zusage ist
die Finanzierung gesichert.
Man wird entweder über ein Stipendium gefördert
oder kann eine Stelle als wissenschaftlicher
Mitarbeiter antreten. Diese Förderung ist
jedoch an die Regelzeit des Programms von
meist drei Jahren gebunden. Absolventen aus
dem Ausland, die in Deutschland promovieren
wollen und eine finanzielle Unterstützung
benötigen, wenden sich für eine Förderung
am besten an den DAAD.
Promotion geschafft – Wie geht es jetzt weiter?
Wer sich nach seiner Promotion in die Wirtschaft
orientiert, greift am besten auf sein in
der Zeit der Promotion gut gefülltes und
gepflegtes Netzwerk und natürlich die vielen
Stellenbörsen, Jobmessen etc. zurück. Auch
bei guter Arbeitsmarktlage sollte die Jobsuche
bis zu einem halbem Jahr vorher in Angriff
genommen werden. Gerade in natur- und ingenieurwissenschaftlichen
Bereichen sollte ein nahtloser Übergang angestrebt
werden. Wissen veraltet in unserer heutigen
Gesellschaft schnell. Wenn die Jobsuche nach
der Promotion länger hinzieht, ist es wichtig
das Fachwissen aktuell zu halten.
Karriere in der Wissenschaft
Der klassische Karriereweg
nach der Promotion
führt in die Wissenschaft
und mündet in eine
Professur. Eine Karriere
in der Forschung
mag steinig sein, bedeutet
aber auch eine
spannende Karriere, die
durch die Freiheit
der Forschung immer wieder
neue Aspekte bereithält.
Wer eine Karriere in der
Forschung anstrebt,
muss Durchhaltevermögen
haben, darf nicht
vor Niederlagen zurückschrecken
und sollte
beständig seinen Weg verfolgen.
Eine unverwüstliche
Begeisterung für das eigene
Fachgebiet sind
unbedingt erforderlich.
Das Ziel, die Professur,
will hart erarbeitet sein.
Meist erst mit
über 40 Jahren ist die
Habilitation erreicht
und eine Professur möglich.
Der Weg dorthin ist steinig.
Postdoc Stellen
sind meist zeitlich befristet.
Somit ist
eine Karriere- und Lebensplanung
kaum möglich.
Besonders Frauen haben
darunter zu leiden.
Deshalb werden nur wenige
Wissenschaftlerinnen
auch Mütter. Zu alledem
gestaltet sich die
Stellensuche problematisch,
da es besonders
in Deutschland wenige attraktive
Stellen
unter der Professur gibt.
Die Habilitation gilt immer
noch als der
übliche Weg zur Professur.
Eine Habilitationsschrift
oder vergleichbare Leistungen,
die sich in
Veröffentlichungen manifestieren,
können
je nach Habilitationsordnung
und Fachbereich
zum erfolgreichen Abschluss
führen. Wer es
geschafft hat, darf an
deutschen Hochschulen
selbstständig lehren und
forschen.
Ein weiterer Weg führt
über die Juniorprofessur.
Hier erfolgt eine Anstellung
zunächst auf
drei Jahre und mündet in
eine Zwischenevaluation.
Wird diese erfolgreich
absolviert, wird das
Arbeitsverhältnis um drei
Jahre verlängert.
Danach wird eine weitere
Evaluation durchgeführt.
Es besteht dann die Möglichkeit
einer Dauerprofessur
(Tenure Track), wenn alle
Voraussetzungen
erfüllt sind.
Das Emmy Noether-Programm ist ein alternativer
Weg, der in die wissenschaftliche Selbstständigkeit
führen kann. In einer fünfjährigen Förderung
erwirbt man nach der erfolgreichen Promotion
die Befähigung zum Hochschullehrer (Infos
unter www.dfg.de, Stichworte Forschungsförderung
und Emmy Noether-Programm.
Der letzte Schritt – Die Berufung
Fachwissen allein genügt nicht, um eine der
begehrten Stellen zu bekommen. Beziehungen
und das schon mehrfach erwähnte Netzwerk
spielen eine große Rolle. In den Jahren als
Nachwuchswissenschaftler kann ein Mentor,
aber auch der gelungene Auftritt auf der
wissenschaftlichen Bühne bei Tagungen und
Kongressen wichtige Bausteine sein. Um voranzukommen
bedarf es, wie schon angemerkt, Ausdauer,
Geduld, aber auch Mut und feste Überzeugung
in dem eigenen Weg.
Links und Informationen auf einen Blick:
- ür einen Berufseinstieg im Startup spricht
die meist lockere Atmosphäre, die Weiterführende
Links, allgemeine Informationen, Gesetzestexte:
www.bmbf.de
- Dissertationsthemen und Informationen rund
um die Promotion: www.forschungsportal.net.
- Informationen zu Promotionsprogrammen etc.:
www.hochschul-kompass.de
- Wiki-Portal für Promotion, Habilitation etc.,
Infos und Möglichkeiten zum Austausch: www.hochschulkarriere.de
- Forschungsförderung in der Promotion und
danach: www.dfg.de, www.daad.de
- Tarifgehälter im öffentlichen Dienst: http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/
- Webportal von Die Zeit: www.academics.de

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… gefühlt beschissen
von Patrizia Patz
Über zwei Jahre Pandemie haben selbst die
größte Frohnatur in mentale Mitleidenschaft
gezogen. Ängste und Unsicherheiten haben
ihre psychischen Spuren hinterlassen. Patrizia
Patz illustriert, wie wir dem entrinnen und
mehr Klarheit über unsere Gefühle bekommen.
Zwei Jahre Pandemie liegen
hinter uns und
kaum haben wir uns an den
Umgang mit dem
Virus gewöhnt, kommt schon
der nächste Schlag:
Krieg, horrende Benzinpreise,
steigende Lebenshaltungskosten.
Grund genug, um schlecht
drauf zu sein. Die
Gefühle in dieser bewegten
Zeit sind mannigfaltig:
Angst davor, wie es weiter
gehen soll. Wut
über hohe Preise und den
Zwang zur Isolation.
Traurigkeit aufgrund des
Verlusts von geliebten
Menschen, Kontakten und
Gewohnheiten. Depressionen,
Angststörungen und Erschöpfungszustände
sind
seit der Pandemie sprunghaft
angestiegen.
Kein Wunder, bei so viel
negativen Emotionen.
Und genau in dieser Annahme
liegt das eigentliche
Problem! In unserer Kultur
sortieren wir
Gefühle immer noch in „positiv“
und „negativ“.
Von unseren vier Grundgefühlen,
stempeln
wir Angst, Wut und Traurigkeit
als negativ
ab. Nur die Freude ist
okay. Wir wollen keine
negativen Gefühle haben.
Wir lernen auch
nicht mit Gefühlen umzugehen
– egal ob mit
den guten oder den vermeintlich
schlechten.
Und diese Prägung wird
uns in Zeiten großer
Veränderungen zum Verhängnis.
Wenn wir (ungewollte) Umbrüche
in unserem
Leben erfahren, sind bestimmte
Gefühle unvermeidbar.
Diese Gefühle sind nicht
dazu gedacht, uns
das Leben schwer zu machen,
sondern um uns
bei der Bewältigung dieser
Umbrüche zu helfen.
Solange wir diese Gefühle
aber verdrängen,
passiert genau das erstere.
Problematisch
sind nicht die „negativen“
Gefühle, sondern
der unbewusste Umgang mit
ihnen –das Verdrängen,
das Nicht-Haben-Wollen.
Umgang mit Angst
Ein Gefühl, das mit jeder
Veränderung einhergeht,
ist die Angst. Wir wissen
nicht, ob das Neue
funktionieren wird – da
ist Angst ganz normal.
Wenn wir Angst als negativ
sehen und sie
verdrängen, dann spielt
sie sich im Unbewussten
ab. Unbewusst ausagierte
Angst kann uns in
Panik- und Schockzustände
versetzen – wir
sind wie gelähmt und können
nicht schlafen.
Sie führt zu einem ständigen
unterschwelligen
Adrenalinausstoß, der uns
irgendwann in die
Erschöpfung bringt. Wenn
Angst für uns nicht
okay ist, wird jede Veränderung
zur unüberwindbaren
Hürde.
Wenn wir Angst aber als
Ressource betrachten,
die uns bei Veränderung
hilft, und wir sie
bewusst nutzen, unterstützt
sie uns dabei,
vorsichtig Neuland zu betreten,
ungewöhnliche
Lösungen zu finden sowie
wach und erfinderisch
zu sein, um mit den neuen
Umständen umzugehen.
Umgang mit Wut
Ein weiteres Gefühl in
Veränderungsprozessen
ist die Wut. Auch mit Wut
können wir entweder
unbewusst oder bewusst
umgehen. Unterdrückte
Wut kann zu körperlichen
Symptomen führen,
wie z.B. Bluthochdruck
oder Verspannungen.
Oder sie lässt uns ständig
angespannt und
genervt sein – wir meckern
über die Regierung,
sind empört und frustriert.
Wir wollen die
Veränderung nicht haben,
bleiben im passiven
Widerstand und verpulvern
so wertvolle Lebens-Energie.
Wenn wir sie bewusst nutzen,
dann gibt die
Wut uns Kraft, um in Aktion
zu treten, etwas
ganz Neues zu beginnen
und für das einzustehen,
was uns wichtig ist. Mit
Wut können wir Klarheit
schaffen und aktiv den
Neubeginn gestalten,
anstatt die Veränderung
passiv zu bekämpfen.
Umgang mit Traurigkeit
Auch Traurigkeit ist ein
normales Gefühl
bei Veränderungen. Immer
wenn wir etwas verlieren,
das uns am Herzen liegt,
empfinden wir Traurigkeit.
Oder wenn wir sehen, wie
andere leiden. Verdrängen
wir die Traurigkeit ins
Unbewusste, raubt
sie uns jegliche Motivation.
Wir werden zu
antriebslosen, jammernden
Opfern, die scheinbar
nichts an ihrer Situation
ändern können.
In Phasen der Veränderung
landen wir dadurch
irgendwann in der Resignation
- wir ergeben
uns den Umständen.
Traurigkeit als Ressource würde uns dabei
helfen, in aktive Akzeptanz zu gelangen,
statt in die Resignation. Traurigkeit macht
uns weich und nahbar, sie zeigt uns, was
uns am Herzen liegt und lässt uns Dinge loslassen
und würdig verabschieden. Und: Traurigkeit
verbindet uns mit anderen. Sie lässt uns
mitfühlen, in Kontakt sein und für andere
aktiv werden, die in Not sind.
Schritte aus lähmenden
Gefühlszuständen
Eine Möglichkeit, um aus
den anfangs erwähnten
Gefühlszuständen herauszukommen,
besteht
darin, vom unbewussten
ins bewusste Fühlen
zu wechseln. Ausgehend
von der neuen Perspektive,
dass Gefühle nützliche
Ressourcen sind, gehen
Sie wie folgt vor:
1. Gefühle bewusst machen
Wenn Sie sich schlecht
fühlen, halten Sie
inne und fragen sich: „Was
fühle ich gerade?“
Wir können die meisten
unserer Gefühle auf
4 Grundgefühle zurückführen:
Wut, Traurigkeit,
Angst und Freude.
2. Gefühl bewusst fühlen
Versuchen Sie nicht sofort
zurück in den
Verstand zu gehen. Bleiben
Sie stattdessen
mit Ihrer Aufmerksamkeit
im Körper, atmen
Sie weiter und erlauben
Sie dem Gefühl da
zu sein und sich auszudrücken.
3. Das Gefühl nutzen
Lassen Sie sich von dem Gefühl informieren,
worum es geht: „Ich fühle Angst, weil …“
Sobald Sie Klarheit über den Grund haben,
können Sie die entsprechende Gefühlskraft
nutzen. Bei Angst z.B. dafür, um kreative
Lösungen zu finden oder sich mehr Informationen
zu holen.
Patrizia Patz
Gefühle - Emotional gesund in einer rationalen
Welt
2. Auflage BusinessVillage 2021, 220 Seiten
ISBN 978-3-86980-495-8, 14,99 Euro

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